Neuer Standort für das Festzelt?
Main-Echo Pressespiegel

Neuer Standort für das Festzelt?

Gemeinderat: Marktnachlese in Schöllkrippen - Ausschuss soll Konzept erstellen
Schöllkrippen  Wird das Fest­zelt bei den Märk­ten in Sc­höllkrip­pen er­neut um­zie­hen? Geht es nach dem Ge­mein­de­rat, wird es schon beim Mi­chae­li-Markt im Herbst nicht mehr im Rat­haus­gar­ten, son­dern auf dem Park­platz der Rat­haus­mit­ar­bei­ter, al­so der Fläche Rich­tung Ede­ka, auf­ge­baut.

Nachdem sich das Gremium am Montagabend einstimmig dafür ausgesprochen hat, soll der Marktausschuss die Möglichkeiten prüfen. Dazu gehört laut Bürgermeister Marc Babo (CSU) unter anderem, dass notwendige Versorgungseinrichtungen vorhanden sind. Der Ausschuss soll ein Konzept, inklusive möglicher Kosten, erstellen und dieses dann erneut dem Gemeinderat vorlegen. Dabei soll auch die mögliche Anschaffung eines neuen Festzelts berücksichtigt werden.

Zur Erinnerung: Wegen der Corona-Zwangspause fand erstmals im Frühjahr 2023 wieder ein Markt in Schöllkrippen statt. Beim damaligen Markus-Markt feierte der Vergnügungspark Premiere auf dem Parkplatz in der Industriestraße. Nachdem das Festzelt schon einige Jahre zuvor in den Rathausgarten umgezogen war, gehörte der Bereich beim Sportverein jetzt gar nicht mehr zum Marktgeschehen. Dadurch wiederum konnte auf die enge Straße »An der Hohle« verzichtet werden, und weil nun die Märkte ebenerdig erreichbar sind, zeigen sich zahlreiche Besucher immer wieder begeistert von dem neuen Konzept.

Dass neue Konzepte stets eine gewisse Anlaufzeit brauchen und daher manches wieder verändert wird, bestätigte die Marktnachlese mit Marktmeister Christof Lorenz. Stephan Roth-Oberlies (Grüne), der auch Mitglied im Gesangverein ist, merkte sogleich an, dass der Verein, der die Bewirtung im Festzelt übernommen hatte, »ganz unzufrieden« gewesen sei. Vermutet werde, dass unter anderem für die Veranstaltung des Gesangvereins am Samstagabend wohl »zu wenig Werbung« gemacht worden sei.

Muriel Schreiber (CSU) wusste noch einen weiteren Grund: »Der Standort des Festzelts ist ungünstig«, sagte sie. Im Rathausgarten fehle der Durchgangsverkehr und im Festzelt sollte es »wenigstens am Sonntag ein Essen« geben. Roth-Oberlies bestätigte: »Es sollte ein richtiges Festzelt sein, wo sich Leute treffen können.« Laut Christine Edinger (FW) ist außerdem der Eingangsbereich des Festzelts im Vergleich zu anderen »wenig einladend«, und überhaupt sei es mittlerweile »in die Jahre gekommen«.

Bürgermeister Marc Babo (CSU) hielt dagegen: »Grundsätzlich haben wir ein Zelt. Das muss halt mit Leben gefüllt werden.« Während die Anschaffung eines neuen Festzelts eine neue Anregung sei, über die aber nachgedacht werden könne, sei über einen anderen Standort schon mehrfach diskutiert worden. Ziehe das Zelt tatsächlich um, wäre der Rathausgarten frei für beispielsweise weitere Aussteller. Laut Marco Schmitt (CSU) wäre das Ambiente im Rathausgarten auch »gut geeignet« für separate Themenbereiche.

Schmitt erinnerte ferner daran, dass es Gründe für die jetzige Situation gebe: »Wir hatten jahrelang ein Zelt mit Essensangeboten«, sagte er. Das sei aber auch nicht voll gewesen, weil das die Besucher »schlicht und ergreifend nicht angesprochen« habe. Mittlerweile gebe es Bratwurst in jedem Festzelt und Feste seien überall. Das aktuelle Konzept mit mehreren Essensständen finde er daher gut; es sollte sogar noch ausgebaut werden.

Schmitt fand es zudem schade, dass die Lindenstraße im Marktgeschehen fehle. Laut Marktmeister sei das vorwiegend der Pandemie geschuldet. Zahlreiche Aussteller hätten ihren Radius reduziert oder als Marktbeschicker ganz aufgehört. »Die Lindenstraße kann nur dann wieder belebt werden, wenn es ausreichend Aussteller gibt«, so Lorenz weiter. Die Händler, die nach Corona dagewesen seien, seien indes zufrieden: »Die Zusagen laufen besser«, machte er Hoffnung.

11.06.2024
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