»Landwirtschaft und Umwelt natürlich«
Main-Echo Pressespiegel

»Landwirtschaft und Umwelt natürlich«

Stefan Köhler: Der Europa-Abgeordnete der CSU aus dem Spessart über sein neues politisches Amt
WIESEN/MÜNCHEN  Der Baye­ri­sche Un­ter­main hat ei­nen Eu­ro­pa-Ab­ge­ord­ne­ten: Der auf Platz 6 der CSU-Lis­te ge­setz­te Kan­di­dat Ste­fan Köh­ler aus Wie­sen (Kreis Aschaf­fen­burg) hat mit dem Er­geb­nis sei­ner Par­tei den Sprung ins Eu­ro­pa-Par­la­ment ge­schafft.

Der 57 Jahre alte staatlich geprüfte Landwirt hat einen Bauernhof mit 70 Rindern und betreibt in Kooperation mit anderen Landwirten Ackerbau. Politisch ist der Christsoziale kein Neuling: Seit Anfang der 2000er Jahre engagiert er sich im Bayerisch und im Deutschen Bauernverband, aktuell ist er Präsident des unterfränkischen Bauernverbands und Mitglied der Präsidentenkonferenz des Bayerischen Bauernverbands sowie neben anderem in weiteren Verbands-Gremien und in regionalen Organisationen und Vereinen. Im Europa-Parlament wird Stefan Köhler Mitglied der Europäischen Volkspartei - dem Dachverband der nationalen konservativen Parteien - sein.

Ein Main-Echo-Gespräch am Montagvormittag, nach der Europawahl am Sonntag, deren Ausgang für die Partei Stefan Köhler bei der Wahlparty der CSU in München erlebte.

War's eine kurze Nacht für Sie?

Nein, ich bin gegen 23 Uhr schlafen gegangen, es ist ja an diesem Montag einiges zu regeln mit Blick auf die nächsten Tage. Lust hätte ich schon gehabt auf die Wahlparty, aber manchmal ist Disziplin dann doch wichtiger und von Vorteil.

Was steht denn an an diesem Montag?

Es sind ja schon die ersten Termine auf dem Tisch: Hier in München ist an diesem Montag konstituierende Sitzung der CSU-Gruppe im Europa-Parlament, an diesem Dienstag dann die gemeinsame mit den CDU-Kolleginnen und -Kollegen in Brüssel. Wenn's um Organisation geht, bin ich wirklich gewissenhaft und ordentlich. Das hilft für die spätere Arbeit.

Das neue EU-Parlament tritt Mitte Juli erstmals zusammen. Wann geht es für Sie los mit der Arbeit?

Wir wollen ja fraktionsintern noch vor der Sommerpause des Parlaments die Ausschüsse besetzen, also steht da zunächst einmal Personalplanung an. So richtig los im Parlament geht es dann im September, nach der Sommerpause, denke ich.

Welche Ausschüsse streben Sie denn an?

Landwirtschaft und Umwelt natürlich, das sind meine Themen - liegt ja nahe. In der Regel ist jeder Abgeordnete Mitglied in einem Ausschuss und Stellvertreter in einem zweiten. Mich reizt natürlich der Landwirtschafts-Ausschuss.

Und dann steht ja auch noch die Wohnungssuche an, oder?

In Straßburg nimmt sich die Fraktion normalerweise ein Hotel, wenn das Parlament tagt. In Brüssel werde ich mir ein Appartement suchen - da werde ich häufiger sein und deshalb ist es ganz gut, wenn so ein Gefühl von Zuhause gegeben ist. In Brüssel bin ich jede zweite Woche montags bis donnerstags. Nur aus dem Koffer leben möchte ich nicht. Aber da muss ich jetzt erstmal sichten, was im Angebot ist - sicherheitshalber wollte ich da schon erst die Wahl abwarten, bevor ich vorschnell etwas miete.

Was wird mit Ihrem Hof?

Mein Sohn fängt jetzt mit dem Studium der Landwirtschaft an, letztlich führt die ganze Familie den Hof weiter. Wahrscheinlich werden wir die Zahl der Rinder etwas zurückfahren, gerade im Winter ist da schon sehr viel Arbeit zu leisten. Beim Ackerbau bin ich froh, dass meine Kollegen mir da den Rücken für meine Abgeordnetentätigkeit frei halten.

Und was wird aus Ihren Ämtern hier vor Ort?

Bezirks-Bauernpräsident werde ich wohl weiter bleiben. Ansonsten werde ich einige Ämter abgeben, eventuell den im Umweltausschuss im Deutschen Bauernverband. Ich muss einfach schauen, ob ich noch genügend Zeit für alle Ämter haben, dann mache ich mir darüber Gedanken. Es bringt ja nichts, möglichst viele Ämter zu haben, ich will da schon meinen Aufgaben auch gerecht werden. Natürlich lässt sich viel online erledigen, aber man sollte schon auch Präsenz zeigen im Amt.

10.06.2024
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