Kreis-Wehren gut gewappnet für den Ernstfall
Main-Echo Pressespiegel

Kreis-Wehren gut gewappnet für den Ernstfall

Feuerwehr: Katastrophenschutzhalle in Schöllkrippen offiziell in Betrieb - Landkreis übergibt Ausrüstung und Fahrzeuge an Einsatzkräfte
SCHÖLLKRIPPEN/KREIS ASCHAFFENBURG 
Von unserem MitarbeiterRALF HETTLER
»Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass notwendige Gerätschaften da sind«, betonte Landrat Alexander Legler (CSU) am Sonntag, als die neue Katastrophenschutzhalle des Landkreises in Schöllkrippen offiziell in Betrieb genommen und zusätzliche Ausrüstung und Fahrzeuge an die Landkreisfeuerwehren übergeben wurde.
Von der Idee bis zur Fertigstellung seien einige dicke Bretter zu bohren gewesen, sagte Schöllkrippens Bürgermeister Marc Babo (CSU). Er sprach auch den Feuerwehrfrauen und -männer seinen Dank aus, welche in ihrer Freizeit zahlreiche Stunden an Eigenleistungen eingebracht hätten.
Helfer in Hochwassergebieten
Während in Schöllkrippen die Halle und Ausrüstung für den Katastrophenschutz eingeweiht und übergeben würden, seien die Kräfte des Hilfeleistungskontingentes in den bayerischen Katastrophengebieten eingetroffen und hätten dort ihre Arbeit aufgenommen, so Kreisbrandrat Frank Wissel.
Sowohl die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach, Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz, wie auch Landrat Legler betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung des Katastrophenschutzes. Neben den Fahrzeugen und Geräten sei insbesondere das Personal, welches sich im Katastrophenschutz engagiert, eine Grundvoraussetzung.
Die neue Katastrophenschutzhalle wurde durch den Markt Schöllkrippen als Bauherr errichtet und liegt mit sechs Stellplätzen hinter dem bestehenden Gerätehaus der Schöllkrippener Feuerwehr. Von den Stellplätzen werden drei durch die örtliche Feuerwehr für einen Mannschaftstransportwagen, einen geländegängigen Gerätewagen Nachschub und ein Flachwasserboot genutzt.
Zwei weitere Lager im Kreis
Die drei weiteren Stellplätze stehen dem Landkreis Aschaffenburg als Katastrophenschutzlager zur Verfügung. Hier werden Einsatzmaterialien für Großschadenslagen eingelagert. Die Betreuung des Lagers übernimmt die Freiwillige Feuerwehr Schöllkrippen. Weitere Katastrophenschutzlager hat der Landkreis bei der Feuerwehr Großostheim und für den Bereich Verpflegung Logistik bei der Feuerwehr Mömbris-Hutzelgrund.
Ausrüstung für 640.000 Euro
Im Rahmen der Feierstunde übergab Landrat Legler auch weitere Ausrüstung und Fahrzeug im Wert von rund 640.000 Euro an verschiedene Landkreisfeuerwehren.
Ein Transportanhänger wird im neuen Katastrophenschutzlager zum Materialtransport bereitgestellt und von der Feuerwehr Schöllkrippen verwaltet.
Drei geländegängige Fahrzeuge in Form von ATV (All Terrain Vehicle) wurden an die Freiwilligen Feuerwehren Heinrichsthal, Hemsbach und Johannesberg übergeben und kommen mit den dazugehörigen Anhängern für Erkundungs-Transport und Logistikaufgaben, insbesondere im unwegsamen Gelände, zum Einsatz. Unter anderem werden die Einsatzschwerpunkte der Quads bei Personensuchen in unwegsamem Gelände oder der Transport von Einsatzmitteln bei Waldbränden sein.
Teleskoplader und Anhänger
Bei der Feuerwehr Großostheim wurde ein Teleskoplader und ein Multifunktionsanhänger stationiert. Einsatzgebiete des Teleskopladers werden bei Be- und Entladearbeiten im Rahmen der technischen Hilfeleistung liegen. Er kann beispielsweise auch bei Unwettereinsätzen aber auch zur Räumung von Straßen und Wegen eingesetzt werden. Der Multifunktionsanhänger kommt für diverse Transportaufgaben, unter anderem auch bei Einsätzen der Hilfeleistungskontingente, zum Einsatz.
Aktuell hat der Landkreis Aschaffenburg drei sogenannte Wechsellader-Standorte in Großostheim, Goldbach und Karlstein.
Am Standort Goldbach wurde ein Abrollbehälter Havarie und ein Abrollbehälter Sandsack stationiert. 800 vorgefüllte Sandsäcke können von hier bei Unwettereinsätzen schnell zum Einsatz gebracht werden.
Messfahrzeug in Karlstein
Ein Mess- und Erkundungsfahrzeug rückt zukünftig vom Gerätehaus Karlstein aus. Neben Gefahrstoffmessungen kann die Feuerwehr Karlstein mittels einer Drohne Einsatzstellen auch aus der Luft erkunden und mittels einer Wärmebildkamera bei Vermisstensuchen unterstützen.
Kreisbrandrat Frank Wissel dankte dem Landrat, dem Landkreiskämmerer und auch dem Kreistag. Diese hätten, wenn es um die Sicherheit der Bürger ging, immer ein offenes Ohr für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz. Pfarrer Sebastian Krems und sein evangelischer Amtskollege Thomas Schäfer erteilten der neuen Halle und den Gerätschaften den kirchlichen Segen. Die Kahlgründer Musikanten sorgten für das musikalische Rahmenprogramm der Feierstunde.



03.06.2024
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