Finanzlage in Krombach "geordnet und stabil"
Main-Echo Pressespiegel

Finanzlage in Krombach "geordnet und stabil"

Haushalt: Großprojekte sind die Erweiterung des Kindergartens und die Erschließung des Neubaugebiets "Ochsengrund"
Krombach  Die wich­tigs­ten Groß­pro­jek­te in Krom­bach blei­ben die Er­wei­te­rung des Kin­der­gar­tens, des­sen Be­trieb die Ge­mein­de von der Kir­che über­nom­men hat, und die Er­sch­lie­ßung des Neu­bau­ge­biets "Och­sen­grund". Das zeig­te sich, als der Ge­mein­de­rat ein­stim­mig den Etat für das lau­fen­de Haus­halts­jahr (sie­he auch Zah­len und Fak­ten) bil­lig­te.

Durch das geplante Neubaugebiet "Ochsengrund" sollen im Bereich zwischen Kitzenbachstraße und Wäldchesweg 35 neue Bauplätze entstehen. Die drei Millionen Euro (alle Zahlen gerundet), die durch den Grundstücksverkauf erzielt werden sollen, wurden laut Kämmerer Florian Hellenthal auf die Jahre 2024 bis 2026 verteilt. Bereits in einer früheren Sitzung hatte Bürgermeister Peter Seitz (UB) berichtet, dass zur Versorgung des Neubaugebiets demnächst das Konzept "Kalte Nahwärme" vorgestellt werden soll. Mit dem Baubeginn sei voraussichtlich 2026 zu rechnen.

Die Probleme rund um die Erweiterung des Kindergartens scheinen gelöst: Wegen der hohen Kosten - aufgrund des schlechten Fundaments des Bestandsgebäudes wurden sie zuletzt auf fünf Millionen Euro geschätzt - ist laut Seitz nur noch ein Anbau für weitere 24 Krippenkinder in zwei Gruppen geplant. Errichtet werden soll er quasi als Verlängerung an den Anbau, in dem seit 2014 die Krippenkinder betreut werden. Für die Planungen seien heuer 150.000 Euro vorgesehen; für die eigentlichen Arbeiten sei eine Million Euro im nächsten Jahr berücksichtigt worden. Laufe alles wie geplant, könnte der Anbau 2026 stehen. Ebenfalls wegen der hohen Kosten gebe es vorerst auch keine Generalsanierung des Bestandsgebäudes: "Wir beschränken uns auf das Notwendigste", so der Rathauschef.

Zur Finanzierung der beiden Projekte steht laut Kämmerer eine Million Euro an Rücklagen zur Verfügung. Außerdem seien in den Vorjahren drei Millionen Euro Kredit genehmigt worden, die bislang noch nicht aufgenommen worden seien. Werde dieser Betrag bis Ende 2026 komplett ausgeschöpft, würde der Schuldenstand auf 2,8 Millionen Euro und die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1300 Euro steigen. Momentan sei die Verschuldung "unterdurchschnittlich", weil nach der Tilgung eines Restdarlehens am 31. Dezember vergangenen Jahres nur noch 192.000 Euro Schulden vorhanden gewesen seien. Diese 90 Euro je Einwohner seien deutlich weniger als der aktuell bei 700 Euro liegende bayerische Landesdurchschnitt. Werde heuer kein Kredit beansprucht, könnte der Schuldenstand bis zum Ende des Jahres auf 148.000 Euro weiter sinken.

Neu ist laut Kämmerer, dass Gemeinden künftig die freiwilligen Leistungen - das sind Ausgaben, die nicht aufgrund von Pflichtaufgaben entstehen - separat ausweisen sollen. Als Beispiel nannte er die Anschaffung eines Notstromaggregats für die Krombachhalle für 35.000 Euro. Insgesamt seien das heuer 125.000 Euro im Verwaltungsteil und 157.000 Euro im Vermögensteil. Laut Hellenthal hat auch Krombach Mehrausgaben bei den Personalkosten und der Kreisumlage zu verkraften. Deshalb seien überall dort, wo es möglich gewesen sei, Kosten eingespart worden. Trotzdem sei festzustellen: "Die Finanzlage ist geordnet und stabil", so der Kämmerer.

Abschließend wies Seitz noch darauf hin, dass die örtliche Rechnungsprüfung des Haushaltsjahres 2022 verschoben werden musste. Der Bericht der örtlichen Rechnungsprüfer, die sich außerdem mit der Jahresrechnung 2023 befassen müssen, folge in einer späteren Sitzung.

Zahlen und Fakten: Eckdaten des Krombacher Haushalts

Verwaltungsteil (laufende Kosten): 4,5 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro)

Vermögensteil (Investitionen): 3,9 Millionen Euro (5,3 Millionen Euro)

Kredite: keine geplant

Schuldenstand zum 31. Dezember 2024: voraussichtlich 148.000 Euro (192.000 Euro)

Wichtigste Einnahmen im Verwaltungsteil:

Anteil Einkommensteuer: 1,4 Millionen Euro (1,5 Millionen Euro)

Schlüsselzuweisungen: 825.000 Euro (780.000 Euro)

Gewerbesteuer: 600.000 Euro (Vorjahresansatz 400.000 Euro, aktueller Stand 477.000 Euro)

Wichtigste Ausgaben im Verwaltungsteil:

Kreisumlage: 1,2 Millionen Euro (1,1 Millionen Euro)

VG-Umlage: 396.000 Euro (385.000 Euro)

Umlage Grundschulverband: 241.000 Euro (242.000 Euro)

Umlage Mittelschulverband: 61.000 Euro (77.500 Euro). (mst)

04.07.2024
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